Die berühmte Elektrolokomotive Ce 6/8 II, die auch liebevoll «Krokodil» genannt wird, feiert 2019 ihren 100. Geburtstag. Die «Krokodile» sind für viele Menschen – und nicht nur für Schweizer Eisenbahn-Enthusiasten – mehr als nur «alte Lokomotiven». Sie verbinden Schweizer Kulturerbe mit lebendiger Begeisterung für eine technische Meisterleistung, die vor 100 Jahren geschaffen wurde. Swissmint ehrt das 100-jährige Jubiläum der Krokodil-Lokomotive mit der Herausgabe einer 50-Franken Sondermünze in Gold. Gestaltet hat die Münze Raphael Schenker, Grafiker aus Zürich.
Die leistungsstarken «Krokodile» gehören zu den langlebigsten Lokomotiven der SBB. Im Frühjahr 1918 hatten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB bei der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM zehn Maschinen der «schweren Gebirgs-Güterlokomotive» für den Einsatz am Gotthard geordert. Das Pflichtenheft dieser Elektrolokomotiven sah vor, dass sie innerhalb von 28 Stunden zweimal die Strecke Goldau-Chiasso mit einem Zug von 860 Tonnen Anhängegewicht zurücklegen konnten. Das besondere an der Konstruktionsweise der «Krokodile» war die bewegliche Lagerung zwischen den Triebgestellen und dem Lokomotivkasten. In den Jahren 1919 bis 1921 wurde die Serie auf 33 Exemplare aufgestockt. Die Anforderungen an die elektrischen Güterzuglokomotiven für die Bergstrecke waren enorm.
Nachdem die «Krokodile» am Gotthard ab Mitte der 50er-Jahre durch leistungsstärkere Lokomotiven abgelöst wurden, übernahmen sie unter anderem die Beförderung von bis zu 1’200 Tonnen schweren Kieszügen im Mittelland. Bis heute sind einzelne Exemplare betriebsfähig erhalten geblieben. SBB Historic bietet spezielle Fahrten mit dem «Krokodil» an, zudem kann der Elektroveteran im Verkehrshaus der Schweiz bestaunt werden.
Schweizer Sonnensegel stand vor der US-Flagge auf dem Mond
Die Mondlandung vor 50 Jahren war auch ein erster Höhepunkt für die Weltraumforschung an der Universität Bern. Swissmint nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, eine 20-Franken-Sondermünze in Silber auszugeben. Die Abbildung auf der Münze wurde zunächst als Bleistiftzeichnung durch den Swissmint-Graveur Remo Mascherini erstellt und anschliessend digital überarbeitet.
Aldrin und Neil Armstrong hatten mit der Mission Apollo 11 am 21. Juli 1969 als erste Menschen die Mondoberfläche betreten. Noch bevor der Astronaut «Buzz» Aldrin vor knapp 50 Jahren auf dem Mond die amerikanische Flagge hisste, hängte er ein Schweizer Sonnensegel auf. Denn, als einziges nichtamerikanisches Experiment auf der Apollo 11 mit dabei: das sogenannte Sonnenwindsegel der Universität Bern. Dieses «Solar Wind Composition Experiment» hatten die Berner Physiker um Professor Johannes Geiss vom Physikalischen Institut entwickelt, um die Existenz des damals vermuteten, aber von der Erde nicht messbaren Sonnenwinds zu klären. Die Einfachheit und das geringe Gewicht des Sonnensegels hatten die NASA überzeugt: Es bestand aus einer unterschiedlich beschichteten Aluminiumfolie von 140 x 30 Zentimeter Grösse, die möglichst direkt in die Sonne gerichtet wurde, um allfällige Sonnenwindpartikel einzufangen. Nach der Rückkehr zur Erde wurde die Folie im Labor der Universität Bern analysiert. Das einfache, leichtgewichtige und erfolgreiche Experiment wurde bei allen Mondmissionen, mit Ausnahme der letzten Mission Apollo 17 und der fehlgeschlagenen Apollo-13-Mission, wiederholt.
Die zwei neuen Sonderprägungen von Swissmint sind ab sofort in limitierter Auflage unter www.swissmintshop.ch sowie bei ausgesuchten Münzhändlern und Bankinstituten erhältlich.
Eidgenössische Münzstätte Swissmint
Die Eidgenössische Münzstätte Swissmint prägt die Schweizer Umlaufmünzen für den täglichen Zahlungsverkehr. Für den numismatischen Markt gibt Swissmint regelmässig Zirkulations- und Sondermünzen in besonderer Qualität heraus. Die Sondermünzen in Bimetall, Silber oder Gold sind mit einem offiziellen Nennwert versehen und werden in unterschiedlichen Qualitäten geprägt. Swissmint ist zudem die offizielle Instanz für Echtheitsprüfungen im Auftrag der öffentlichen Hand.