White Turf 2020 – 113 Jahre Internationale Pferderennen auf Schnee in St. Moritz

Vor 8000 Zuschauern bot der erste Rennsonntag auf der verkürzten Distanz spannende Sportmomente: Die Frage nach der Favoritenrolle im finalen LONGINES 81. Grosser Preis von St. Moritz wurde im heutigen GP LONGINES mit dem Sieg von Samurai aus den Belmond Racing Stables geklärt. Aus dem Quartier des 23-fachen Championtrainers Miro Weiss kam mit Strade Kirk im Schlussrennen auch ein zweiter Sieger. Bei den Trabern erwies sich Vladimir de Ginai mit Evelyne Hirt im Sulky zu stark für die Konkurrenz. 

 Verkürzte Rennstrecke und Ausfall des Skikjöring 

Da die Schneedecke den frühlingshaften Temperaturen der letzten Tage nicht standhalten konnte und sich an mehreren Stellen der Rennstrecke Wasser gebildet hatte, war der Bogen nach dem Ziel nicht mehr passierbar. Zwar ist die Eisdecke gleichbleibend stabil, doch bestand Rutschgefahr auf einer Eisplatte, so dass sämtliche ursprünglichen Distanzen (zwischen 1300m und 2700m) aus Sicherheitsgründen auf 800m verkürzt wurden. Das Skikjöring, das aus praktischen Gründen auf dieser Strecke nicht durchgeführt werden konnte, wurde kurzerhand durch ein Flachrennen ersetzt. 

Überraschungssieger im ersten Rennen der Saison 

Der Renntag begann, wohl nicht zuletzt wegen dieser Distanzänderung, mit einer Sensation: Der 70:1- Ausseneiter Classic Chrono gewann das erste Rennen der neuen Saison, ein Trabrennen, von der Spitze aus sowohl gegen den Favoriten Ugo de Tortière als auch gegen Anshy. Es war der erste Sieg für die junge Fahrerin Romina Knecht, die früher Ponyrennen fuhr und vor zwei Jahren in den Trabrennsport gewechselt hatte. 

Wachablösung beim GP LONGINES 

Bei der wichtigsten Vorbereitungsprüfung für den finalen LONGINES 81. Grossen Preis von St. Moritz konnten sich die ehemaligen GP-Sieger Berrahri und Nimrod über die 800m nicht gegen Nimrods Stallgefährten Samurai durchsetzen. Da sein ursprünglicher Jockey Antoine Coutier nach dem ersten Flachrennen seine weitere Teilnahme wegen Unwohlsein absagen musste, rückte Cheryl Schoch nach und nutzte ihre Chance: Mit dem Schützling von Championtrainer Miro Weiss startete sie hervorragend und gab die Führungsposition bis ins Ziel nicht mehr ab. Samurai gewann sicher gegen das Leichtgewicht Torochica aus England sowie gegen die Schimmelstute Fiesta, die ihre Vorliebe für die weisse Unterlage erneut bewies. 

Elmejor wird seiner Favoritenrolle gerecht 

Im Sprintrennen erwies sich die Verkürzung der Distanz als am wenigsten einschneidend. Der in diesem Jahr bereits zweimal siegreiche Elmejor startete als Favorit und wurde dieser Rolle unter Kieran O’Neill gerecht. Der im Besitz der White Turf Racing UK stehende und in England von John Best trainierte Vierjährige wies den Angriff des Höchstgewichts Zock sicher ab. 

Taron gewinnt das Ersatzflachrennen 

Das Flachrennen, welches anstelle des Credit Suisse Skikjörings ausgetragen, aber dennoch von Letzteren gesponsort wurde, gewann Taron unter Lucas Delozier. Der deutsche Trainer Peter Schiergen hatte Taron kurzfristig nachgenannt, nachdem die ehemalige Trophy-Siegerin Usbekia letzte Woche nach einer Kolik eingeschläfert werden musste. 

Vladimir de Ginai im Trab-Grand Prix 

Obgleich Kurt Schlatters Vladimir de Ginai am dritten Rennsonntag 2019 den Traber-Grand Prix für sich entschieden hatte, trat er diesmal als 9.50:1-Aussenseiter an. Doch der Schützling von Theo Fankhauser startete schnell und setze sich mit Evelyne Hirt leicht gegen Sonny Club und Super Berry Chenou durch. 

Abwechslungsreiches Rahmenprogramm aus Kunst, Kulinarik und Konzerten 

Während auf der Bahn für Spannung gesorgt wurde, bot die Zeltstadt einmal mehr attraktive Erlebnisse für die rund 8000 Zuschauer. Das Engagement der Sponsoren, Aussteller und Hoteliers sorgte für einen bunten Strauss hochkarätiger Events. Darunter die Fotoausstellung «Dynamic Focus» von Rolf Sachs im BMW Ausstellungszelt, die auch an den beiden nächsten Rennsonntagen für das Publkum frei zugänglich sein wird. 

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