Phil Baumann, Fabian Gähwiler, Philipp Rebsamen und Patrick Vogler erhalten Professor Walther Hug-Preis

Freude herrscht in Lozärn: Phil Baumann, Fabian Gähwiler, Philipp Rebsamen und Patrick Vogler erhalten Professor Walther Hug-Preis für ihre an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern verfassten Doktorarbeiten erhalten. Herzliche Gratulation, auch den Schulthess und den Dike Verlag! Der Professor Walther Hug-Preis wird jährlich für die besten an Schweizer Universitäten abgenommenen Dissertationen verliehen und dient der Förderung der rechtswissenschaftlichen Forschung.

Traditionell werden die Preise jeweils am Jahresschlussessen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät im Dezember überreicht. Da der Anlass coronabedingt nicht stattfinden kann, erfolgt die Übergabe der Urkunden individuell durch die Betreuenden.

Phil Baumann

Die von Dr. iur. Phil Baumann verfasste Dissertation mit dem Titel «Wettbewerbsverzerrungen durch privatwirtschaftliche Staatstätigkeit» wurde von Prof. Dr. René Wiederkehr betreut (ISBN 978-3-7255-8093-4).

Hier der Abstract: Die privatwirtschaftliche Staatstätigkeit sorgt regelmässig für kontroverse Diskussionen. Sie ist dabei dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie gegenüber privaten Anbietern privilegiert sei. Das vorliegende Werk zeigt auf, welche ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteile bei privatwirtschaftlicher Staatstätigkeit auftreten und wie sie sich auf den Wettbewerb auswirken können. Zudem wird analysiert, inwiefern die rechtlichen Vorgaben in der Schweiz genügen, um Wettbewerbsverzerrungen durch privatwirtschaftliche Staatstätigkeit zu vermeiden. In einem Rechtsvergleich wird zudem dargestellt, welche Ansätze für den Umgang mit dieser Problematik im Ausland verfolgt werden. Schliesslich enthält das Werk einen Modellvorschlag für eine zukünftige Schweizer Regelung zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen.

Fabian Gähwiler

Dr. iur. Fabian Gähwiler schrieb seine Dissertation «Das erstinstanzliche Verfahren im allgemeinen Staatshaftungsrecht – Darstellung und Vergleich der Regelungen von Bund und Kantonen sowie Reformvorschläge de lege ferenda» bei Prof. Dr. René Wiedekehr (ISBN 978-3-7255-8264-8).

Hier ist der Abstract: Das schweizerische Staatshaftungsrecht ist föderalistisch aufgebaut. Bund und Kantone regeln ihre eigene Haftung grundsätzlich autonom. Folglich bestehen mindestens 27 Haftungsordnungen, die auch das Staatshaftungsverfahren eigenständig ordnen. Dabei lassen sich grundsätzlich drei Verfahrensarten mit je unterschiedlichen Vorverfahren unterscheiden: das Verwaltungsverfahren, das verwaltungsrechtliche und das zivilrechtliche Klageverfahren. Diese drei Typen von Verfahren unterscheiden sich in verschiedenster Hinsicht, insbesondere was die Zuständigkeiten, Fristen, Verfahrensmaximen oder Kosten betrifft. Im vorliegenden Werk werden die drei Verfahrensarten mit Blick auf die Staatshaftung detailliert dargestellt und verglichen. Anschliessend werden Vorschläge gemacht, wie das Staatshaftungsverfahren de lege ferenda ausgestaltet sein sollte.

Philipp Rebsamen

Der Titel von Dr. iur. Philipp Rebsamens Doktorarbeit, die von Prof. Dr. Roland Norer betreut wurde, lautet «Nachhaltigkeit in der Bodennutzung und Förderung der Siedlungsentwicklung nach innen: Rechtliche Umsetzung» (ISBN 978-3-03891-254-5)

Hier ist der Abstract: Wir sind es den uns nachfolgenden Generationen schuldig, ihnen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen und ihre Entwicklungsmöglichkeiten im Raum nicht zu «verbauen». Gleichzeitig soll aber auch uns diesbezüglich ein zureichender Entfaltungsspielraum erhalten bleiben. Bereits aus der Verfassung ergibt sich, dass es vor allem Sache der Raumplanung sei, für eine zweckmässige und haushälterische – nachhaltige – Nutzung der begrenzten Ressource Boden und damit auch eine Berücksichtigung sämtlicher auf dem Spiel stehenden Interessen zu sorgen. Hier setzt die vorliegende Dissertation an: Sie zeigt auf, dass eine nachhaltige Bodennutzung nicht Aufgabe der Raumplanung bzw. des Raumplanungsrechts allein sein kann, sind es doch mannigfaltige Faktoren, die auf die Raumnutzung einwirken. Ein Fokus dieser Arbeit liegt insbesondere auch auf der rechtlichen Evaluation von alternativen Lösungsansätzen, welche das aktuelle Raumplanungsinstrumentarium ergänzen oder gar ersetzen sollen.

Patrick Vogler

Dr. iur. Patrick Voglers Dissertation «Der Schockschaden im Strafrecht» wurde von Prof. Dr. Jürg-Beat Ackermann betreut (ISBN 978-3-7255-8124-5).

Hier ist der Abstract: Die rechtswissenschaftliche Diskussion der Delikte gegen Leib und Leben ist häufig auf äusserlich wahrnehmbare Vorgänge und Verletzungsfolgen beschränkt. Seelische bzw. psychische Verletzungen werden oft nur am Rande thematisiert, obwohl die Körperverletzungstatbestände unbestrittenermassen auch die psychische Gesundheit schützen sollen. Dabei steht die Strafrechtswissenschaft gerade in diesem Bereich vor erheblichen Herausforderungen: Ob und wie sich ein natürlicher Kausalzusammenhang zwischen einer Tathandlung und einer psychischen Verletzung feststellen und begründen lässt, bedarf dringend einer Antwort. Dasselbe gilt für die Frage, unter welchen Umständen psychische Verletzungen einem Verursacher objektiv zugerechnet werden können. Das vorliegende Werk versucht, diese Lücken zu schliessen.

 

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