Bundesrat nimmt Berichterstattung über die Zielerreichung der RUAG im 2022 zur Kenntnis

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 17. März 2023 von der Berichterstattung des Verwaltungsrates der RUAG International Holding AG und der RUAG Schweiz über die Zielerreichung im Geschäftsjahr 2022 Kenntnis genommen. Die vom Bundesrat festgelegten strategische Ziele wurden grösstenteils erreicht. Bei RUAG International konnten wesentliche Schritte im Privatisierungsprozess vollzogen werden, bei RUAG Schweiz steht die Leistungserbringung zu Gunsten der Armee im Vordergrund.

Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre strategische Ziele für die Bundesunternehmen fest. Die Unternehmen müssen den Bundesrat jährlich darüber informieren, ob diese Ziele erreicht wurden. Im Jahr 2022 haben sowohl RUAG International als auch RUAG Schweiz die strategischen Ziele grösstenteils erreicht. Bei RUAG Schweiz liegt das finanzielle Ergebnis jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Abschluss der Entflechtung und Auflösung der BGRB Holding AG

Der Bundesrat hat am 24. November 2021 beschlossen, die BGRB Holding AG auf den 1. Januar 2022 aufzulösen. Die organisatorische, rechtliche und IT-technische Entflechtung der beiden RUAG-Konzerne RUAG MRO und RUAG International konnte per Ende 2021 abgeschlossen werden. Die übergeordnete Beteiligungsgesellschaft BGRB Holding AG wurde daher im Juni 2022, rückwirkend auf den 1. Januar 2022, aufgelöst. Beide Konzerne werden seither direkt durch den Eigner Bund geführt. Bei RUAG MRO ist das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS federführend, bei RUAG International das Eidgenössische Finanzdepartement EFD.

RUAG International: Wesentliche Schritte im Privatisierungsprozess vollzogen

Die RUAG International hat den im Rahmen der Entflechtung beschlossenen Privatisierungsprozess weiter vorangetrieben. Im Geschäftsjahr 2022 konnten die Verkäufe von drei Bereichen abgeschlossen werden. Der Bereich RUAG Simulation & Training (Simulatoren) wurde an das französische Unternehmen Thales verkauft. Der Munitionshersteller RUAG Ammotec wurde von der italienischen Beretta Holding übernommen. Der Bereich RUAG Australia (Flugzeugwartung) wurde an die australische ASDAM Gruppe veräussert. Nach diesen erfolgreichen Privatisierungsschritten verbleiben in der RUAG International noch die Bereiche RUAG Aerostructures (Flugzeugstrukturbau) und Beyond Gravity (ehemals RUAG Space; Weltraumsparte).

Der Nettoumsatz von RUAG International belief sich 2022 auf 945 Millionen (Vorjahr 1’240 Mio.). Der Umsatzrückgang steht im Zusammenhang mit den vollzogenen Verkäufen. Der Reingewinn lag mit 154 Millionen Schweizer Franken deutlich über dem Vorjahreswert (58 Mio.). Die Erlöse aus den drei genannten Devestitionen haben einen wesentlichen Teil zu diesem Ergebnis beigetragen. Die Verkaufserlöse werden dem Bund, unter Berücksichtigung des Liquiditätsbedarfs der RUAG International, in den kommenden Jahren schrittweise als Dividende ausgeschüttet.

RUAG Schweiz: Leistungserbringung zu Gunsten der Armee im Zentrum

Die Lage blieb für RUAG Schweiz auch im Jahr 2022 herausfordernd. Beim Aufbau der eigenständigen Holding zeigte sich, dass das Unternehmen in einigen Bereichen in einem anspruchsvolleren Zustand ist als angenommen.

Im Zentrum der Geschäftstätigkeit von RUAG steht die Betreuung von 130 Systemen der Armee. Trotz Lieferschwierigkeiten und Inflation wurden sowohl die Verfügbarkeit der Armeesysteme als auch die Abwicklung der Wertsteigerungsprojekte zu den vereinbarten Kosten sichergestellt.

Zum Abbau des Unterhaltsstaus der Immobilien und Prüfinfrastrukturen wurden Massnahmen ergriffen. Gleichzeitig bereitet sich RUAG Schweiz auf die neuen grossen Systeme der Armee wie beispielsweise das neue Kampfflugzeug F-35A, die Erneuerung der bodengestützten Luftverteidigung mit dem System Patriot, die Drohne ADS 15 und den Ersatz des Integrierten militärischen Fernmeldesystems (IMFS) vor.

Der Nettoumsatz von RUAG Schweiz belief sich 2022 auf 681 Millionen (Vorjahr 647 Mio.). Der Reingewinn lag mit 27 Millionen Schweizer Franken leicht über dem Vorjahreswert (23 Mio.). Der EBIT lag jedoch lediglich bei 15 Millionen (2,1 %) und damit 7 Millionen hinter dem budgetierten Zielwert von 22 Millionen.

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