Züge, Flugzeuge und Autos: Die Geschichte des innovativen Gründers von Bentley

Bentley feiert sein 100-jähriges Bestehen. Der in Crewe ansässige Luxusautomobilhersteller ehrt damit das Leben und die Leistungen von W.O. Bentley, der innovative Ingenieur, mit dessen Tatkraft und Einfallsreichtum alles begann. 

Walter Owen Bentley – oder W.O., wie er gerne genannt wird – wurde 1888 in London geboren, als Pferd und Kutsche noch das häufigste Transportmittel waren. Aufgewachsen in einem geschäftigen 11-köpfigen Haushalt und mit eher schlechten Schulleistungen, wurde W.O. durch seinen Enthusiasmus und Innovationsgeist erfolgreich. Nach seiner Lehre bei der Bahn und später im Motorsport schloss sich der junge Ingenieur den Streitkräften an und entwarf die hoch angesehenen Rotationsmotoren BR1 und BR2 für Militärflugzeuge, darunter das berühmte Sopwith Camel. 

Einige Jahre später, 1919, gründete W.O. ein Unternehmen, das zum Synonym für die besten handgefertigten britischen Automobile wurde und auch heute noch die begehrteste Luxusautomobilmarke der Welt darstellt. 

Pioniergeist 

W.O. Bentley war gerade 16 Jahre alt, als er die Schule verliess und als Lehrling bei der Great Northern Railway begann. Es kostete seinen Vater die nicht unerhebliche Summe von £75, seinen dampfbesessenen Sohn als Premium-Lehrling in Doncaster, im Norden Englands, einzuschreiben. 

Er verdiente 25 Pence pro Woche für fünf Jahre Training ‚on the job‘ – obwohl es 18 Monate dauerte, bis W.O. endlich an den von ihm geliebten Dampfmaschinen arbeiten durfte. Später erinnerte sich W.O.: „Die Unterseite eines Wagens nach einigen tausend Meilen ist so hygienisch wie ein Operationssaal, verglichen mit einer Lokomotive, die zur Überholung ansteht“. 

Als er erkannte, dass es Jahre dauern würde, bis er die Hackordnung überwinden würde, beschloss W.O. gegen Ende seiner Ausbildung, ein neues Verkehrsfeld zu Medienmitteilung 

erschliessen. Mit grosser Weitsicht wandte er sich vom Dampf ab und fokussierte sich auf den sich schnell verbessernden Verbrennungsmotor. 

Bentley Rotary One (BR1) 

W.O. war so begeistert von dem Verbrennungsmotor, dass er anfing, an Motorradrennen im ganzen Land teilzunehmen, einschliesslich der berühmten Isle of Man Tourist Trophy. Er ging mit einem seiner Brüder, der französische Autos importierte, ein Geschäft ein, bevor er heimlich eine neue Legierung aus Aluminium und Kupfer kreierte, aus der leichtere Kolben für seinen eigenen Rennwagen hergestellt wurden. 

Seine innovativen Anfangsjahre in der Automobilindustrie wurden aber durch den Krieg unterbrochen. W.O., der während des Ersten Weltkriegs in den Royal Naval Air Service (RNAS) einberufen wurde, bewarb seine Idee eines leichteren Kolbens, der eine leistungsfähigere und zuverlässigere Version des bestehenden Flugzeugtriebwerks des RNAS ermöglichte. 

Beeindruckt von seinen Bemühungen erlaubten ihm die Vorgesetzten dann, ein neues Drehflügeltriebwerk von Grund auf zu entwickeln. Ihm wurde jede verfügbare Experimentieranlage zur Verfügung gestellt und er unterrichtete Ingenieure im Humber-Werk in Coventry, England. Der Motor war ein grosser Erfolg und befand sich bald in der Massenproduktion für die Kriegsanstrengungen. 

Dieses Triebwerk wurde zum bevorzugten Motor der Marineversion des berühmten Jagdflugzeugs Sopwith Camel. Das einsitzige Doppeldeckerflugzeug flog nicht nur in die Geschichtsbücher ein, sondern ist auch eines der bekanntesten Flugzeuge des 20. Jahrhunderts. 

Der Motor war zunächst als Admiralty 1 bekannt. Um den Gründer und Erfinder aber zu ehren, wurde beschlossen, den Motor in Bentley Rotary 1 umzubenennen. Der Bentley Rotary 1 wurde später zum BR1 – eine passende Hommage an W.O.’s Erfindergeist. 

W.O. entwickelte eine leistungsfähigere 230 PS-Version namens BR2, eine Neunzylindereinheit, die 1918 in grosser Zahl in Flugzeuge eingebaut wurde. Der Motor war auch nach Kriegsende im Einsatz und wurde in vielen Regionen der Welt noch einige Jahre später eingesetzt. Es war der leistungsstärkste Drehmotor im Militärdienst. 

Die Gründungsjahre von Bentley 

Nachdem er seine natürliche Begabung als innovativer Ingenieur unter Beweis gestellt hatte, unternahm W.O. nach Kriegsende seine ersten Schritte in der Automobilwelt und nutzte sein Können, um ein Auto mit seinem eigenen Namen zu entwickeln. Medienmitteilung 

Als die Feindseligkeiten beendet waren, erhielt er einen Zuschuss der Commission of Awards To Inventors in Höhe von 8.000 £ für seinen wichtigen Beitrag zur Kriegsführung sowie einen MBE (Most Excellent Order of the British Empire). 

1919 nutzte W.O. dieses Kapital, um sich seinen Traum, die Gründung einer eigenen Autofirma, zu erfüllen. W.O. baute die Marke nach dem Leitsatz „ein schnelles Auto, ein gutes Auto: das Beste seiner Klasse“ auf, ein Ziel, das er immer wieder erreichen würde. 

Bentley’s 100. Jahrestag – 100 Jahre Aussergewöhnlich 

Am 10. Juli 2019 feiert Bentley sein 100-jähirges Bestehen – ein aussergewöhnlicher Meilenstein, der nur von wenigen Unternehmen erreicht wurde. Zu diesem Anlass ist eine einjährige Reihe von besonderen Aktivitäten geplant, die bei Veranstaltungen auf der ganzen Welt gefeiert werden. 

Diese werden die Entwicklung von Bentley im Automobilbereich in den letzten 100 Jahren veranschaulichen und den globalen Erfolg von Bentley und die spannende Zukunft hervorheben – alles dank der Entschlossenheit und dem Innovationsdrang eines einzigen Mannes. 

 

W.O. Bentley

 

Quelle: www.bentleymedia.ch

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