Der Wegfall des LIBOR rückt näher. Der volumenmässig grösste Anteil der weiterhin an den LIBOR gebundenen Verträge sind Over-the-Counter-Derivate (OTC-Derivate). Die FINMA hat im Juni 2020 in einer Erhebung bei Schweizer Instituten hierzu festgestellt, dass OTC-Derivate mit einem Volumen von über 11.5 Billionen Franken über das Jahr 2021 hinaus vertraglich an den LIBOR gebunden sind.
Die ISDA hat am 9. Oktober 2020 ihre IBOR-Rückfalldokumente für solche OTC-Derivate angekündigt, siehe Link. Die FINMA empfiehlt den betroffenen Beaufsichtigten, das Rückfallprotokoll und die erwarteten äquivalenten Änderungen der Schweizer Rahmenverträge für OTC-Derivate frühestmöglich zu unterschreiben. Die Anwendung der neuen Rückfalldokumente von möglichst vielen Vertragsparteien von OTC-Derivaten sieht die FINMA als essentiell an, damit die hohen Risiken, die mit dem Wegfall des LIBOR einhergehen, minimiert werden können. Nach dem Inkrafttreten der ISDA-Rückfalldokumente im Januar 2021 sollten keine neuen LIBOR OTC-Derivateverträge ohne robuste Rückfallklauseln eingegangen werden.