„Der Goldene Handschuh“ von Fatih Akin feierte an der Berlinale Weltpremiere
Das verstörende Krimidrama „Der Goldene Handschuh“, welches auch bereits als „Berlinale Schocker“ betitelt wurde, von Fatih Akin feierte an der diesjährigen Berlinale seine Weltpremiere. Es beruht auf wahren Begebenheiten und dem Frauenmörder Fritz Honka.
Fatih Akin äusserte sich selber auch dahingehend, dass Frauen seinen Film lieber nicht schauen sollten.
Hamburg-St. Pauli in den 1970er-Jahren, die Amüsiermeile und ihre Nachtgestalten: Gewohnheitstrinker und Prostituierte, Spielsüchtige und andere einsame Seelen. Fritz Honka, ein gedrungener Mann mit dicker Hornbrille und einem verunglückten Gesicht, ist einer von ihnen. Ein Hilfsarbeiter, der in der Kiezkaschemme Zum Goldenen Handschuh ältere, sozial verwahrloste, allein trinkende Frauen aufreisst und abschleppt. Was niemand weissß: In seiner Dachgeschosswohnung erschlägt und erwürgt er seine Opfer, zerstückelt sie und entsorgt die Überreste hinter der Wand zum Dachboden. Gegen den Verwesungsgestank verteilt er Wunderbäume im Haus, die Schuld an den penetranten Gerüchen schiebt er der benachbarten griechischen Familie in die Schuhe.
Basierend auf dem realen Fall des Serienmörders Fritz Honka und nach dem Kriminalroman von Heinz Strunk von 2016, entwirft Fatih Akin das Porträt eines sozial verkommenen Gewaltverbrechers, der von Frauenhass, sexueller Gier und Sentimentalität getrieben ist. Eine Milieustudie über die Kehrseite des damals erst kurze Zeit zurückliegenden Wirtschaftswunders: Individuen, von Kriegs- und Nachkriegswirren aus der Bahn geworfen, ein Dunkeldeutschland ohne jede Zuversicht.